Das sind die besten Schermuster für dein Islandpferd

Isländer nach der Schur im Winter

Du kennst die Vor- und Nachteile des Scherens und möchtest jetzt den ersten Schritt wagen? Aber weißt nicht, welche Schur du verwenden sollst? Hier sind unsere Tipps.

Autorin: Marie-Theres Conen, Sportsfreund-Studios

Warum scheren wir unsere Pferde?

Damit sie nicht so viel schwitzen und weniger frieren. Komisch oder? Aber wenn man das Wetter mit einbezieht, macht das ganze eigentlich Sinn.

Pferde schwitzen im Winter beim Reiten besonders stark: Ein Problem entsteht, wenn durch den Schweiß die Unterwolle nass wird und beim anschließenden Trocknen das Fell verklebt. Dann nämlich geht die wärmende Wirkung des Fells verloren.

Da kann man mit einer Abschwitzdecke entgegenwirken, das dauert aber oft sehr lange. Ein geschorenes Pferd kann nach dem Training schneller abkühlen und trocknen, was das Risiko von Erkältungen und Muskelverspannungen reduziert.

Hohe Übergangstemperaturen: Im September und März kann es zu Temperaturen um die 20 Grad und mehr kommen. Das ist für ein Pferd im Winterfell, auch wenn es nicht viel arbeitet, einfach zu warm. Wir möchten ihm Erleichterung verschaffen.

Eine Schur hilft dabei, nicht nur weil das Pferd weniger Fell hat, sondern auch weil andere Mechanismen der Thermoregulierung wie z.B. Wärmestrahlung und Wärmekonvektion so wieder besser funktionieren. Durch das Scheren des Fells kann die Körperwärme des Pferdes effizienter abgeführt werden, um Überhitzung zu verhindern.

Schweißnasses Fell kann zu Erkältungen oder Verspannungen führen

Woher weiß ich, welches Schermuster ich anwenden soll?

Die Schermuster, die wir euch zeigen, unterscheiden sich vor allem flächenmäßig. Grundsätzlich gilt: Je mehr Fell geschoren wird, desto effektiver die Kühlung, aber auch desto größer das Risiko zu frieren. Teilschuren sind auf alle Fälle winterfreundlich und müssen nicht eingedeckt werden. Jetzt musst du nur abwägen, wie sehr dein Pferd schwitzt. Achte auf diese Punkte:

Dicke des Winterfells bzw. der Mähne

Ob du dein Pferd scherst und wie groß die Schur werden soll, hängt vom Felltyp deines Islandpferdes ab. Modernere Zuchtlinien haben oft feines Winterfell, während altmodischere Isis noch in der Version Mammut kommen.

Außerdem sollte man beachten, wie lang die Mähne ist. Unter einer dicken Mähne kann man getrost alles Fell abscheren, ist die Seite des Halses mähnenfrei, lässt man evtl. mehr Fell stehen.

Islandpferde können unterschiedlich dickes Fell bilden.

Trainingsprogramm & Schweißpunkte
Wie viel reitest du im Winter dein Pferd? Wenn du im Winter nur sehr wenig Zeit zum reiten hast, weil du nur im Dunklen zum Stall kommst, wird dein Pferd auch nicht so oft ins Schwitzen kommen, dass sich eine Schur lohnt. 

Beobachte, wo und wieviel dein Pferd schwitzt nach einem normalen Ritt. Schere die Stellen, die zum Schweißmuster passen. Wenn dein Pferd nur wenig an der Brust schwitzt, wird die Schur kleiner als bei einem Pferd, das völlig durchnässt und den Hals bis zu den Schultern voll schwitzt.

Natürlich empfehlen wie immer die Verwendung einer Abschwitzdecke, geschoren oder ungeschoren. Das Ziel ist ja, das Pferd trocken zurück in den Paddock zu stellen. Wenn dein Pferd im normalen Winterfell nach 30 Minuten wieder trocken ist, muss es nicht geschoren werden. Ist es aber nach zwei Abschwitzdecken immer noch bis auf die Haut nass, sollte es geschoren werden. So kannst du die Abschwitzzeit deutlich minimieren.

Reitest du viel oder eher wenig?

Merke: Eine trockene Schur in den Paddock zu stellen ist besser als ein durchnässtes langes Fell.

Wie viel ein Pferd schwitzt, ist Veranlagungssache und ist nicht gut oder schlecht. Es ist nicht schlimm, wenn dein Pferd bei leichter Arbeit sehr schnell anfängt zu schwitzen (vorausgesetzt es ist gesund und nicht stark übergewichtig). Das bedeutet dann einfach nur, dass es ein guter Thermoregulator ist. So kannst du die Thermoregulation deines Pferdes verbessern.

Es gibt auch Pferde, die ihre Temperatur mehr über den Atem kontrollieren. Sie schwitzen bei gleicher Anstrengung weniger, hecheln dafür mehr. Keine von den beiden Varianten ist schlechter, sie müssen nur anders gemanaged werden. Es ist nie eine gute Lösung, aus Angst vor Schweiß das Pferd nicht zu bewegen. Das ist am ungesündesten.

Haltung
Wir empfehlen für die Pflegeleichtigkeit nur Schuren, die ausschließlich den Halsbereich betreffen. Diese müssen niemals eingedeckt werden. Im Frühling oder warmen Hebst kann man auch mal eine Bauchschur mit einbauen, wenn man darauf achtet, das Pferd bei Nässe einzudecken. Eine Vollschur wird immer eingedeckt. Wir wollen nicht, dass Pferde mit geschorenem Rücken im Paddock stehen und sich so Kälteverspannungen zuziehen.

Überlege wie dein Pferd steht. Ist es windgeschützt, ist der Boden nass, gibt es einen Unterstand, steht es in der wärmenden Herde? Wenn es viele Punkte gibt, die das Pferd zum Frieren bringen können, muss man die Schur jeweils anpassen. Woran erkenne ich, dass mein Pferd friert?

Wir empfehlen immer eine unkomplizierte Teilschur

Zeitpunkt
Ein guter Zeitpunkt für die erste Schur ist der September. Man kann hier einfach mal einen Blick auf den Wetterbericht werfen. Soll es besonders warm bleiben, schert man früher. Gibt es noch einige kalte Regentage, wartet man lieber, bis sich das Winterfell etwas weiter entwickelt hat. Die meisten Pferde werden dann nochmal Fell anschieben, deswegen lohnt es sich nachzuscheren, sobald man die erste Schur weniger sieht. Das ist normalerweise ca. 6-8 Wochen später gegen November.

Beobachte, wie lange das Fell wieder geworden ist und was der Wetterbericht in den nächsten zwei Wochen so sagt. Da bekommst du immer einen guten Eindruck, wie sich das Wetter entwickelt.

Wenn ich mein Pferd den Winter über viel trainiere, würde ich, wenn keine Kälteeinbrüche in den nächsten Tagen bevorstehen, im Februar nachscheren. Sollte es sehr warm angesagt sein, nehme ich Mitte April noch einmal einiges an Fell runter.

Überlege, was braucht dein Pferd?
Schwitzt es im Winter stark bei der Arbeit oder eher nur im Übergang bei warmen Temperaturen im Fellwechsel? Ist es besonders schwitzanfällig im Übergang, aber wird im Winter kaum bewegt? Dann kannst du einfach Anfang September am Hals ein großes Stück Fell abnehmen und dann nicht mehr nachscheren.

Schwitz dein Pferd stark im Winter beim Reiten, hat aber sehr dünnes Fell im Übergang? Schere einfach etwas später, wenn die Unterwolle schon voll entwickelt ist, schere früher nach und lass das Fell im Frühling wieder wachsen.

Hat Sommerekzem eine Auswirkung aufs Scheren?

Grundsätzlich eher nein. Da ein Ekzemer in der Phase, wo er noch so dünnes Fell hat, dass die Mücken einfacher als sonst durch die Schur stechen könnten, sowieso noch eine Ekzemdecke tragen sollte, ist es eigentlich komplett egal, wie er geschoren wird. 

Den meisten Ekzemern tut es sogar ganz gut, das Fell an Hals und Brust geschoren zu bekommen. Vor allem zwischen den Vorderbeinen, da so Hautunreinheiten an die Luft kommen und besser heilen können und es den Juckreiz minimiert.

Ich würde aber immer drauf achten, das Fell auf der mähnenfreien Seite nicht bis zum Kamm zu scheren, sonder immer mindestens eine Handbreit Abstand zu halten. Die Stechviecher sind auch in den kälteren Monaten aktiv und stechen besonders gerne an diese Stelle. Das schützt das Fell vor Scheuern am Mähnenkamm.

Bei Ekzemern: Mindestens eine Handbreit zum Mähnenkann platz lassen.

Tipps fürs Scheren selber:

Dein Pferd muss sauber und trocken sein.

Unsere Schermuster sind die vorteilhaftesten Schnitte für dein Pferd. Wir wollen des Gebäude betonen und mit den Körperlinien des Pferdes scheren. Schritt eins für eine gute Kontur ist Selbstbewusstsein. Einfach die Schermaschine ganz sicher und selbstverständlich führen, dann werden die Linien am saubersten.

Wichtig ist so zu scheren, dass die Striche die du mit deiner Schermaschine ziehst, sich überlappen. Lässt du immer wieder kleine Haarbüschel und Streifen stehen, wird das nie ordentlich. Außerdem sollten man eher in langen Zügen die Maschine führen als in kleinen kurzen.

Oberlinie scheren: Wenn du die sichtbare Halsseite deines Pferdes scherst, kannst du darauf achten, dass die Linie in einem kleinen Bogen nach oben geht und so den Hals besser geformt aussehen lässt. Wichtig ist nur, dass sie keinen Bogen nach unten macht und so das Bild eines Hirschhalses entsteht. Das wir auch wieder am schönsten wenn du in einem gleichmäßigen Zug scherst.

Keil an Vorderbeinen: Wir finden es die schönste Schur, wenn von den Vorderbeinen sich am Ende hin ein Dreieck verjüngt. Das lässt dein Pferd langbeiniger und schlanker wirken. Je länger und Spitzer das Dreieck wird, desto schöner. 

Die Schur kann auch dem Körper deines Pferdes schmeicheln

Hierzu setzt du zuerst die Schermaschine hinterm Vorderbein auf der Höhe des Ellenbogens an. Suche dir eine Stelle, die breit genug ist, dass du die Schermaschine der Schultermuskulatur folgend ansetzen kannst und ziehe die Maschine in einem Zug nach oben. 

Für die zweite Seite beginne an der Vorderseite des Beines unten an der Brust und schere nach oben, um die erste Linie zu treffen. Der Winkel oben soll möglichst spitz sein.

Zwischen den Vorderbeinen: Egal wie groß deine Schur wird, es ist immer gut, zwischen den Vorderbeinen die Haare zu entfernen, da sich dort im Winter sehr gerne Dreckkrusten bilden.

Andere Schermuster
Um ehrlich zu sein, finden wir andere Schermuster oft nicht so schön, vor allem wenn sie einzelne Streifen beinhalten. Wie ein Streifen am Hinterbein oder einer unter der Mähne. Das ist unelegant und bringt nicht viel, da du für die Kühlung einen größeren Bereich brauchst.

Ralley-Schur: Nicht so schmeichelhaft, nicht so effektiv
Wann muss ich eine Schur eindecken?

Hierzu haben wir einen ausführlichen Artikel. Pferdeschur ist nicht gleich Pferdeschur und deswegen lässt sich diese Frage auch nicht pauschal beantworten. Je nachdem, wo und wie stark ihr euer Pferd schert, braucht es eine Decke, weil es sich an den geschorenen Stellen nicht ausreichend selbst vor Nässe schützen und wärmen kann.

Eine Sache die ihr auch mit Schur immer brauchz ist eine Abschwitzdecke. Der Schweiß muss nach dem Reiten vollständig abtrocknen. Das geht aber sehr schnell. Ist das geschorene Pferd trotz Decke immer noch nass, sollte es mit Paddockdecke zurück gestellt werden.

Beschädigt Scheren das Fell? Erläuterung des Nachscherens:

Ein Mythos, der sich hartnäckig hält, besagt, dass das Scheren die Haarstruktur langfristig beschädigt. Es wird behauptet, wer sein Pferd zu spät schere, bekomme kein schönes Sommerfell. Dazu können wir aus Erfahrung sagen, dass das nicht zutrifft.

Es ist wirklich komplett egal, wann ihr euer Pferd schert, das Fell wird wieder nachwachsen, Jahr für Jahr in normaler Dicke und Haarstruktur und auch absolut gleichmäßig. Das das Fell nach dem Scheren nicht wieder so schön nachwächst wie davor, passiert bei wolligen Hunderassen. Diese sind aber allein wegen der Fell- und Hautstruktur nicht mit Pferden zu vergleichen.

Das einzige, was sich beim Verschieben des Scherzeitpunkts verändert, ist wie schnell das Fell wieder nachwächst. Schert man Anfang September, wenn das Winterfell schiebt, ist die Schur möglicherweise nach zwei Wochen schon nicht mehr zu sehen und man muss schneller nachscheren. Schert man sein Pferd im Januar nochmal, braucht das Fell länger zum Nachwachsen.

Trotz Schur: Das Fell wächst immer gleichmäßig nach.

Die Fakten dahinter
Der Haarwuchszyklus besteht aus drei Hauptphasen: Anagenphase, Katagenphase, Telogenphase. Diese Phasen finden am ganzen Körper statt. Das heißt, das Fell in den geschorenen Bereichen verändert sich gleichzeitig wie das Fell am Rest des Körpers.

Tritt z.B. die Anagenphase (Wachstumsphase) auf, wächst das Fell am geschorenen Hals zur gleichen Zeit wie am ungeschorenen Bauch. Der Körper erhält keine Information wie: Halt stop, da ist das Fell kurz, bitte wachse hier nicht weiter.

Ebenso sind Länge, Dicke und Textur des Fells genetisch bedingt. Pferde haben dichteres und längeres Fell am Bauch im Vergleich zu ihrem Gesicht. Das heißt, dass die Information der Haarstruktur in der Haarwurzel angelegt ist. Deshalb wächst das Fell an den Körperteilen unterschiedlich.

Nach einer Schur ist die Haarwurzel unverändert und produziert wieder das gleiche Haar wie vor der Schur. Ein Pferd bekommt nicht auf einmal am Hals so dünnes kurzes Fell wie im Gesicht oder auf einmal viel längeres Haar mit der Dicke von Schweifhaaren. Das ist einfach nicht möglich.

Allerdings kann die Wahl der richtigen Schermaschine einen Unterschied machen. Hochwertige, scharfe Klingen minimieren Schäden an den Haaren. Schlechte Qualität oder stumpfe Klingen können die Haare eher brechen oder beschädigen. Das gilt aber nur solange, bis das Haar wieder ausfällt.

Der Fellwechsel richtet sich nicht nach der Temperatur
Pferde haben einen natürlichen Haarwuchszyklus, der durch den Tageslichtzyklus beeinflusst wird. Wenn die Tage am 22. Juni wieder kürzer werden, signalisiert dies dem Pferdekörper, das Winterfell zu produzieren. Ab dem 22. Dezember, wenn die Tage länger werden, beginnt das Pferd, sein Winterfell abzuwerfen und das kürzere Sommerfell zu entwickeln.

Die Sonnenwende läutet jeweils den nächsten Fellwechsel ein. Wachstumsinformationen stecken in der Haarwurzel, nicht in der Spitze. Haarwurzeln haben auch kein eingebautes Thermometer. Deswegen wächst das Fell nach einer Schur wieder normal weiter.

Ist Scheren ein Eingriff in die natürliche Thermoregulation des Pferdes?

Ja, und ehrlich gesagt wollen wir auch, dass es einer ist.

Islandpferde wurden für die harten Bedingungen der Insel gezüchtet. Ihre Thermoregulierung hat sich über Hunderte von Jahren auf diese Klimabedingungen angepasst. So haben die Pferde dicke Haut, dichte Unterwolle und langes Deckhaar entwickelt. Zusätzlich ist ihr Gebäude so veranlagt, dass die Pferde möglichst wenig Oberfläche zu ihrem Körpervolumen haben, was ihnen zusätzlich hilft, sich warm zu halten.

Unsere Pferde leben in Deutschland mit ganz anderen Bedingungen als in Island.

Winterfell besteht aus:

Deckhaar: Das Deckhaar des Winterfells besteht aus längeren und gröberen Haaren, die eine schützende Funktion gegen Wind und Feuchtigkeit haben. Dieses Deckhaar bildet eine äußere Schicht und schützt das empfindlichere Unterfell.

Unterfell: Das Winterfell enthält ein dichtes Unterfell, das aus kurzen, feinen Haaren besteht. Dieses Unterfell isoliert das Pferd, indem es eine luftgepolsterte Schicht schafft, die Wärme speichert und gleichzeitig Kälte abwehrt.

Dicke Haut: Es ist wichtig zu beachten, dass die dickeren Hautschichten der Islandpferde eine evolutionäre Anpassung an die spezifischen klimatischen Bedingungen Islands sind. Diese Anpassungen ermöglichen es den Pferden, in den rauen Wetterbedingungen der Insel zu überleben und ihre Körpertemperatur zu regulieren.

Wenn Islandpferde in wärmere Regionen importiert werden, müssen sie zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um sich vor übermäßiger Hitze zu schützen, da ihre dicke Haut weniger effizient ist bei der Ableitung von Wärme.

Das Deckhaar ist das erste, was im Fellwechsel wächst und im Frühjahr wieder ausfällt. Deckhaar schiebt ab August bei unseren Pferden an. Unterwolle bildet sich nach und nach, bis das Pferd im November/Dezember sein komplettes Winterfell entwickelt hat.

Wir greifen mit dem Scheren in die natürliche Thermoregulation ein, weil wir die Pferde auch nicht mehr in ihrer natürlichen Form halten. Im Gegensatz zu ihren Haltungsbedingungen früher auf der Insel, stehen die Pferde bei uns nin Schneestürmen nicht in der rauen Landschaft, sondern haben geschützte Paddocks. Derartige Schneestürme haben wir in den meisten Teilen von Deutschland sowieso nicht. 

Ein Islandpferd gerüstet für den Deutschen Winter im Paddock, ist ungefähr zu vergleichen im einem Offroad-Geländewagen mit Schneeketten der im Schneematsch in der Innenstatt fährt. Zwar praktisch, aber doch etwas übertrieben.

Wenn wir schon von der Natürlichkeit des Pferdes reden, dann sollte hier vielleicht auch erwähnt werden, dass Pferde nicht dafür gebaut wurden, geritten und trainiert zu werden. Deswegen ist es sowieso schon unnatürlich, dass ein Pferd im Winter durch irgendeine Aktivität wie das Reiten schwitzt.

Im Herbst oder Frühling leiden Pferde auch an den für sie zu warmen Temperaturen. Dafür müssen wir uns nur die Klimadaten von Deutschland und Island im Vergleich anschauen. Wir haben hier einen Unterschied von fast 10 Grad in der Durchschnittstemperatur im September und 5,6 Grad im März.

Das Scheren von Pferden beeinflusst ihren Stoffwechsel, und es gibt sowohl positive als auch potenziell negative Auswirkungen, die berücksichtigt werden sollten

Nur weil wir unseren Pferde das Leben mit etwas weniger Fell erleichtern und so ihre Thermoregulation beeinflussen, heißt das nicht, dass sämtliche andere Mechanismen wegen des fehlenden Stücks Fell an Brust und Hals gestört werden. Das restliche Fell kann sich immer noch aufplustern und wärmen, die Haut schützt immer noch durch ihre Dicke, die Blutgefässe ziehen sich immer noch zusammen und so weiter. Lese hier, wann Pferde im Winter frieren.

Islandpferde werden auch mit einer Teilschur nicht frieren, es sei denn, es regnet extrem stark und durchweicht das Pferd. Schaut man sich die geschorene Stelle des Pferdes an, wird man aber feststellen können, dass man die Haut auch bei der Kürze des Felles nicht durchsehen kann. Das heißt, es ist noch genug Schutz vorhanden.

Durch ihre dicke Haut und Unterwolle sind Islandpferde trozdem ausreichend geschützt.

Positive Auswirkungen:
Geschorene Pferde können nach dem Training oder bei warmem Wetter schneller abkühlen, da sie ihre Körperwärme leichter abgeben können. Dies kann dazu beitragen, Überhitzung zu vermeiden und das Risiko von Hitzestress zu reduzieren. 

Ein geschorenes Pferd kann schneller trocknen, was dazu beiträgt, Muskelverspannungen und Erkältungen zu verhindern.

Potenziell negative Auswirkungen:

Verlust von Isolation, mehr Fütterungsbedarf, Pflegeaufwand, Risiko von Sonnenbrand, treffen zu, wenn das Pferd eine Vollschur hat und sonst auch dünnes Fell, das bis auf die Haut sehen lässt. Bei einer Teilschur von Islandpferden trifft das allerdings nicht zu.

Die Übergangszeit bring die Pferde ins Schwitzen

Fazit
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Pferde geschoren werden müssen oder sollten. Die Entscheidung, ein Pferd zu scheren, sollte sorgfältig getroffen werden und von verschiedenen Faktoren abhängen, einschließlich der klimatischen Bedingungen, der Aktivitäten des Pferdes und seiner individuellen Bedürfnisse.

Eine Teilschur am Hals halten wir allerdings für risikofrei. Wenn du den ganzen Körper deines Pferdes oder auch den Bauch scheren möchtest, solltest du auf alle Fälle in eine gute Paddockdecke investieren. Ansonsten können wir dir bei extrem großer Unsicherheit raten, einfach mal mit der kleinsten Schur anzufangen und zu schauen wie das funktioniert. Fell wächst ja schnell wieder nach.

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Der Blog von Sportsfreund Studios enthält zahlreiche Tipps zum Umgang mit Pferden. Vom Konditionstraining bis zum Lernverhalten der Pferde – hier können Sie alles Lesen. Geschrieben wird der Blog von Karolina Kardel von 360 Grad Pferd.

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