Warum brauche ich eine Abschwitzdecke?

Zwei Isländer im Winter mit Abschwitzdecke

Brauche ich wirklich eine Abschwitzdecke? Diese Frage stellen sich viele Pferdebesitzer, sobald die kalte Jahreszeit beginnt. Wir möchten dir ein paar Gründe an die Hand geben, warum eine Abschwitzdecke vor allem im Winter unabdingbar ist.

 Autorin: Karolina Kardel, 360 Grad Pferd

Sobald die Tage kürzer werden, beginnt bei unseren Pferden das Winterfell zu wachsen. Das dicke Fell ist wichtig, weil es die Pferde in der kalten Jahreszeit wärmt und sie vor Nässe schützt.

Trainierst du dein Pferd wie gewohnt weiter, wirst du feststellen, dass es aufgrund seines dicken Fells vermehrt schwitzen wird. Je mehr Fell es bekommt, desto länger dauert es, bis es wieder trocken ist. (Hier findest du weitere Informationen zum Thema Hitzeregulierung und Schwitzen bei Pferden.) Stellst du nun dein klitschnass geschwitztes Pferd im Winter wieder zurück auf den Paddock, wo möglicherweise noch ein kalter Wind weht, wird es trotz – oder in diesem Fall aufgrund – seines dicken Plüschfells anfangen zu frieren. Auch Muskelverspannungen sind möglich.

Warum ist das so?

Auf dem Foto: Veronika Kieslinger

Das Deckhaar des Pferdes ist von einem öligen Sekret umgeben, das für eine wasserabweisende Fettschicht im Fell sorgt und der Isolierung dient. Auf diese Weise bleiben die dicken weichen Wollhaare, die unter den Deckhaaren wachsen und die dein Pferd wärmen, und die Haut trocken.

Wenn dein Pferd im Training schwitzt, wird das Fell nicht von oben nass, sondern von unten – schließlich geht der Schweiß von der Haut aus in die Unterwolle und verklebt diese mit dem schützenden Deckhaar. Die Folge: Das wollende Unterfell kann dein Pferd nicht mehr wärmen, weil die Haare nicht mehr aufgerichtet werden können, und das Deckhaar schützt nicht mehr ausreichend vor der kalten Witterung. Deswegen kann es passieren, dass dein Pferd zu frieren beginnt und die Muskeln auskühlen und verspannen. Hierfür muss dein Pferd übrigens nicht einmal ganz nass sein: Allein eine nasse Sattellage reicht aus, dass sich die Muskeln deines Pferdes verspannen. Und weil zur Sattellage auch die empfindliche Nierenregion gehört, solltest du eine nassgeschwitzte Sattellage auf keinen Fall unterschätzen.

Abschwitzdecke transportiert die Feuchtigkeit nach außen

Damit dies nicht passiert, solltest du nach dem Training in der kalten Jahreszeit unbedingt eine Abschwitzdecke nutzen. Gute Abschwitzdecken transportieren die Feuchtigkeit schnell nach außen, wo sie verdunstet. So kann das Fell deines Pferdes schneller trocknen, die Unterhaare können sich wieder aufrichten und das Wärmepolster wird aufgebaut.

Darüber hinaus wärmt eine Abschwitzdecke dein Pferd, solange es noch nass ist. Denn wenn es nach dem Training wieder abgekühlt ist, kann es aufgrund des nassen Fells bei kalten Temperaturen leicht frieren. Das kennst du sicherlich von dir selbst: Bist du im Winter nach dem Joggen nassgeschwitzt, frierst du auch. Ganz ähnlich geht es deinem Pferd.

Wichtig ist wirklich, dass du eine gute Abschwitzdecke nutzt, die die Feuchtigkeit schnell nach außen bringt, ohne dabei einen Hitzestau zu verursachen. Außerdem ist es sinnvoll, ein Modell mit Halsteil zu wählen, weil die meisten Pferde am Hals zu schwitzen beginnen. Achte beim Kauf aber unbedingt darauf, dass die Decke auch im Halsbereich gut anliegt, damit sie auch ihre Aufgabe erfüllen kann.

Hier sind alle unsere Abschwitzdecken sehr gut geeignet, weil sie Hals und Brust bedecken und aufgrund des Kletts gut anliegen.

Foto von: VI Photography / Irene Pritzl

Wie lange es dauert, bis dein Pferd wieder trocken ist, hängt davon ab, wie nass es ist, wie dick sein Fell ist und wie feucht die Umgebungsluft ist: An nasskalten Tagen dauert es länger, als an trockenen Tagen. Am besten fühlst du immer mal wieder unter der Decke nach, ob das Fell noch nass ist. Möglichweise musst du zwischendurch auch einmal die Decke wechseln. Dies erkennst du daran, dass ein Feuchtigkeitsfilm wie ein Reif auf der Decke zu sehen ist, das Fell deines Pferdes aber noch feucht ist. Sobald sich das Fell trocken anfühlt, solltest du die Decke abnehmen. Lässt du sie zu lange auf deinem Pferd liegen, wandert die Feuchtigkeit wieder zurück ins Fell.

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Der Blog von Sportsfreund Studios enthält zahlreiche Tipps zum Umgang mit Pferden. Vom Konditionstraining bis zum Lernverhalten der Pferde – hier können Sie alles Lesen. Geschrieben wird der Blog von Karolina Kardel von 360 Grad Pferd.

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