Das eigene Traumpferd zu finden ist gar nicht so leicht. Davon können wir ein Lied singen – bei Marie vom #teamsportsfreund hat es zahlreiche Proberitte gebraucht, bis sie ihr persönliches Traumpferd gefunden hat. Warum der Pferdekauf oft schwieriger ist als gedacht und worauf ihr beim Kauf eures Traumpferdes achten solltet, wollen wir euch in unserem Beitrag verraten.
Autorin: Karolina Kardel, 360 Grad Pferd
Wenn ihr euch dazu entschließt, ein Pferd zu kaufen, habt ihr sicher bereits konkrete Vorstellungen im Kopf. Ihr wisst, ob ihr einen Wallach oder eine Stute, einen Viergänger oder einen Fünfgänger haben möchtet. Außerdem gibt es Fellfarben, die ihr lieber mögt als andere, und ihr kennt euer Budget und wisst, was das Traumpferd kosten darf.
Eine genaue Vorstellung vom zukünftigen Pferd zu haben, ist gut. Schließlich soll das Pferd nicht nur die nächsten zwei, drei Jahre bei euch bleiben, sondern idealerweise sein Pferdeleben lang. Wenn euch Töltrunden durch den Wald wichtig sind, solltet ihr euch auf keinen Fall einen Dreigänger kaufen – auch wenn dieser die Lieblingsfarbe hat und ins Budget passt. Und wenn ihr auf Passrennen steht, werdet ihr mit einem Viergänger auf Dauer sicherlich nicht glücklich werden.
Auf der anderen Seite bedeutet eine konkrete Vorstellung vom Traumpferd natürlich auch, dass die Suche erheblich komplexer wird. Von daher sollte nicht nur der Kopf entscheiden. Auch dem Herzen gehört ein gewisses Mitspracherecht: Manchmal steht das geplante Traumpferd vor einem – aber der Funke springt einfach nicht über. Stattdessen schlägt das Herz für ein Pferd, das ihr eigentlich gar nicht gesucht, dafür aber gefunden hat. Wallach statt Stute und statt Windfarbe ist das Pferd langweilig braun – nur dass Braun bei diesem Pferd auf einmal gar nicht mehr langweilig ist.
Was kostet ein Pferd?
Einer der wohl wichtigsten Punkte beim Pferdekauf ist die Frage: Was kostet eigentlich ein Pferd und was kann ich mir leisten? Hierbei solltet ihr nicht nur wissen, wie viel Geld ihr für ein Pferd ausgeben könnt, sondern auch die Frage klären: Was bekomme ich eigentlich für mein Geld? Bekomme ich für 6.000 Euro wirklich schon ein gut ausgebildetes Allround-Freizeitpferd mit leicht zu reitendem Tölt und Windfarbscheckung oder muss ich bei diesem Budget Abstriche machen und statt eines windfarbenen Pferdes ein braunes Pferd nehmen, das nicht töltet?
Im Folgenden möchten wir euch eine grobe Übersicht geben, wie viel Pferd ihr für wie viel Geld bekommt. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, und Pferde können billiger und teurer sein. Hier spielt zum Beispiel eine Rolle, ob ihr euer Pferd bei jemandem kauft, der davon lebt, oder ob ihr euer Pferd privat kauft. Der Standort des Pferdes ist ebenso entscheidend wie das Herkunftsland. In Dänemark gibt es für das gleiche Geld manchmal „mehr“ Pferd. Ebenso auf Island – hier gilt es natürlich den Import nicht zu vergessen, der ebenfalls Geld kostet.
Außerdem kostet ein großes Pferd mit Sonderlackierung mehr als ein kleiner Fuchs mit wenig Mähne, der aber ebenso gut läuft.
- 10.000 Euro: Solides Freizeitpferd
- 15.000 Euro: Schickeres Pony für kleine Turniere, Jugendsport, sehr junge talentierte Pferde mit wenig Ausbildung, Sportpferde, die sensibel und anspruchsvoll zu reiten sind
- 20.000 Euro: Junge Pferde mit viel Potential, sehr gut ausgebildete Mittelklassepferde, ältere Pferde, die erfolgreich im Sport laufen
- 20.000 bis 25.000 Euro: Jungpferde mit Potential für LK1, sehr gut ausgebildete Sportpferde
- ab 25.000 Euro: LK1-Pferde, Hengste und Stuten mit sehr guter Abstammung
Diese Liste dient der Orientierung ist komplett unverbindlich und hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Welchen Ausbildungsstand soll das Pferd haben?
Diese Frage ist bei der Suche absolut wichtig. Und dabei ist es erstmal egal, wie alt das Pferd sein soll, ob acht Jahre oder 15. Ein junges Pferd hat natürlich meist mehr Flausen im Kopf als ein erwachsenes, zehnjähriges Pferd, das schon in sich ruht. Ihr solltet aber wissen, ob ihr ein unerfahrenes Pferd sucht, das ihr selbst ausbilden möchtet oder ein Reitpferd, das mindestens die Basisausbildung hinter sich hat.
Wer ein Islandpferd kauft, möchte in der Regel auch tölten. Deswegen gehört für uns der Tölt mit zur Grundausbildung dazu. Nur bei einem eingetölteten Pferd könnt ihr wirklich bewerten, wie es um diese Gangart steht und ob ihr sie auch selbst gut reiten könnt. Ihr seht, wie sicher der Tölt ist, ist er eher passig oder eher trabig und braucht das Pferd eher Spannung oder mehr Losgelassenheit, um taktklar tölten zu können.
Darüber hinaus geht es beim Ausbildungsstand des Pferdes darum, was es alles kennt und wie viel Erfahrung es hat. Nicht wenige Pferde werden im Hauruckverfahren eingeritten und als ausgebildet verkauft. Doch mehr als Geradeausreiten kann das Pferd am Ende nicht. Unser Tipp an dieser Stelle: Schaut genau hin und fragt den Pferdeverkäufer lieber zu viel als zu wenig:
- Kennt es das Training auf dem Reitplatz, auf der Ovalbahn und in der Reithalle? Oder wurde es bisher nur in der Halle geritten, weil es auf dem Platz zu schreckhaft ist?
- Kennt das Pferd das Reiten im Gelände – allein und in der Gruppe?
- Wie steht es um die Bodenarbeit, wurde während der Ausbildung der Fokus nur aufs Reiten gelegt oder wurde das Pferd solide vom Boden ausgebildet?
Noch ein Hinweis: Das Alter des Pferdes allein ist nicht entscheidend für den Ausbildungsstand. Eine zehnjährige Stute, die die meiste Zeit ihres Lebens in der Zucht eingesetzt wurde und erst kurze Zeit unter dem Sattel ist, ist ebenso wenig ein erfahrenes Reitpferd wie ein junger, sechsjähriger Wallach.
Welches Temperament soll mein Pferd haben?
Neben der Frage nach dem Ausbildungsstand spielt auch die Frage nach dem Temperament eine wichtige Rolle. Schließlich möchtet ihr ein gutes Reitgefühl haben. Seid ihr eher ängstliche und vorsichtige Reiter, werdet ihr mit einem Pferd, das ordentlich Go hat, vermutlich nicht richtig glücklich werden. Steht ihr aber genau darauf, seid ihr von einem ruhigen und gemächlichen Pferd sicherlich schnell gelangweilt.
Dann spielt es eine Rolle, wie sensibel euer Traumpferd sein darf. Soll es reiterliche Fehler und Ungenauigkeiten verzeihen können oder lieber auf jede kleine Sitzveränderung prompt reagieren? Sensible Pferde werden häufig als besonders fein und leicht zu reiten beschrieben. Doch wer reiterlich (noch) nicht so weit ist, so ein Pferd zu reiten, wird nicht glücklich sein. Und unter uns gesagt: Es ist absolut keine Schande, kein sensibles Pferd haben zu wollen. Wenn euch etwas nicht liegt, müsst ihr auch keine neue Challenge annehmen, nur um mit anderen mithalten zu können oder jemandem etwas zu beweisen.
Wie viel möchtet und könnt ihr euer Pferd begleiten? Wollt ihr nach einem langen Arbeitstag vielleicht auch einfach mal nur Passagier sein? Dann solltet ihr nach einem Pferd Ausschau halten, das von sich aus motiviert und gut ausbalanciert ist. Andere Pferde brauchen dagegen eine ReiterIn, die ständig on ist, weil das Pferd sonst schreckhaft ist oder anfängt im Pass auf der Vorhand zu laufen.
Welche Ziele habe ich mit meinem Pferd?
Möchtet ihr mit eurem Pferd auf Turnieren starten, möchtet ihr unterwegs sein und Kurse reiten, möchtet ihr vor allem ausreiten, möchtet ihr anspruchsvollere Dressurlektionen reiten, möchtet ihr in erster Linie ein Pferd haben, das etwas hermacht und für das ihr viel Bewunderung erntet? Auch diese Punkte spielen beim Pferdekauf eine Rolle, denn nicht jedes Pferd ist für alles geeignet.
Wenn ich als ReiterIn Freude am Turnierreiten habe, brauche ich ein Pferd, das ausreichend nervenstark ist und eine entsprechende Gangmechanik mitbringt. Möchte ich primär im Wald ausreiten oder auf Distanzritte gehen, ist die Bewegung der Vorhand dagegen weniger wichtig – was aber nicht heißt, dass ihr euren Anspruch an das Pferd herunterschrauben sollt. Wir denken, dass jeder ein gutes Pferd haben sollte. Was „gut“ im Einzelfall bedeutet, ist natürlich individuell und für die eine ist ein Dreigänger das beste Pferd, weil sie mit ihm super Dressurlektionen reiten kann. Für die andere ist der schnelle Fünfgänger das beste Pferd. Was wir damit meinen ist: Ihr solltet euch und eure Fähigkeiten nicht runtersetzen und sagen „ach, für mich reicht das schon“.
Wo finde ich mein Traumpferd?
Die Pferdesuche beginnt meist im Internet. Neben den einschlägigen Pferdeverkaufsportalen wie ehorses, pferde.de oder rimondo lohnt sich immer auch ein Blick auf kleinere Seiten wie mein-islandpferd.de oder deine-tierwelt.de. Sogar bei eBay Kleinanzeigen sind viele Pferde inseriert. Darüber hinaus gibt es verschiedene Facebookgruppen, in denen Pferde angeboten werden. Diese Verkaufsportale können euch ein gutes Gefühl für ein realistisches Preis-Leistungs-Verhältnis geben. Solltet kein Preis angegeben sein, scheut euch nicht zu fragen. Ihr bekommt eine erste Idee, was euch gefällt – und was eben nicht. Unser Tipp an dieser Stelle: Schaut euch nicht nur Texte und Bilder an, sondern auch immer Videos. Dabei solltet ihr immer in euch hineinhören und euch fragen, wie euch der jeweilige Bewegungsablauf des Pferdes gefällt. Auf diese Weise schult ihr euer Auge und euer Gefühl für das, was euch gefällt.
Häufig lohnt sich auch der Blick auf die Webseiten größerer Höfe und Gestüte, auf denen in den allermeisten Fällen mehrere Verkaufspferde vorgestellt werden. Dies hat den Vorteil, dass ihr gleich mehrere verschiedene Pferde ansehen und probereiten könnt. Denn wie bereits gesagt, ist es nicht immer das gedachte Traumpferd, das am Ende bei einem einzieht.
Weil ihr unbedingt mehr als einmal zum Pferd fahren und es anschauen solltet, macht es Sinn, zunächst im näheren Umkreis zu schauen.
Außerdem solltet ihr im Freundes- und Bekanntenkreis nach Empfehlungen fragen und andere Reiter mit mehr Erfahrung um Unterstützung bitten.
Eine Insiderinfo aus unserer eigenen Erahrung: Als Marie vom #teamsportsfreund ihr zweites Traumpferd gesucht hat, hatte sie die Möglichkeit bekommen, insgesamt 19 Pferde auszuprobieren. Sie sagt selbst, dass sie sehr dankbar ist für die Erfahrung, weil sie sehr viel dabei gelernt habe. Natürlich muss bzw. kann nicht jeder so viele Pferde probieren. Und man sollte auch höflich und maßvoll bleiben und die kostbare Zeit der Verkäufer schonen. Wenn ihr aber ein fertiges Reitpferd kaufen wollt, empfehlen wir euch mindestens zwei Anlaufstellen. Denn wie wollt ihr wissen, welches Reitgefühl euch am besten gefällt, wenn ihr es nie gefühlt habt (auf das Thema Reitgefühl kommen wir später nochmal). Sucht ihr ein rohes Jungpferd, ist das Reitgefühl natürlich nebensächlich – denn klar, das Pferd könnt ihr ja nicht probereiten.
Worauf achte ich beim Probereiten?
Wenn ihr euer passendes Pferd gefunden und ihr euch mit dem Verkäufer ausgetauscht habt, vereinbart ihr einen Termin zum Kennenlernen. Je mehr Pferde ihr probereitet, desto mehr bekommt ihr ein Gefühl dafür, was euch gefällt – Viergänger, Fünfgänger, spritziger Feuerstuhl oder gemächlicher Sofatölter. Bei der Frage nach der Gangveranlagung spielt nicht nur rein, was euch gefällt, sondern auch, was für ein Typ ihr seid: Habt ihr eine hohe Grundspannung im Körper, kann es euch passieren, dass ihr zu viel Spannung für den harmonischen Ritt auf einem Fünfgänger habt. Habt ihr sehr wenig Spannung, fällt es euch womöglich schwer, einen Viergänger, der eher mehr Spannung benötigt, gut zu reiten.
Auch gibt es Pferde, die beim Reiten mehr körperliche Fitness und Aufmerksamkeit von Seiten des Reiters einfordern. Das mag nicht jeder und kann auch nicht jeder leisten. Marie zum Beispiel empfindet eine intensivere Zügelverbindung schnell als unangenehm. Sie bevorzugt ein Pferd, das weniger Kontakt fordert und mit dem sie auch mal unaufmerksam durch den Wald bummeln kann. Ihr Rat an alle, denen es auch so geht: „Ich empfehle euch, dass ihr euch beim Probereiten einfach mal kurz wie ein Sack hinsetzt und nix macht. Bringt es das Pferd aus der Ruhe oder wird es nur passiger oder trabiger und länger im Hals?“
Erkundigt euch ruhig, wer das Pferd ausgebildet und bisher hauptsächlich geritten hat. Ein vergleichbarer Reitstil erleichtert euch das Nachreiten erheblich.
Und noch ein Tipp: Nehmt euch jemanden mit, der Pferdeerfahrung hat und euch kennt. Denn eins ist klar: Wir als Interessenten sind wenig objektiv. Wir finden das Pony vielleicht so süß, dass wir womöglich den viel zu kurzen Rücken übersehen, für den wir mit unserer Figur niemals einen passenden Sattel finden werden. Oder es uns egal ist, dass das Pferd unter uns nur Schweinepass läuft. Hier hilft ein objektiver Beobachter dabei, Pros und Contras zusammenzutragen. Schließlich soll das Pferd im Idealfall den Rest seines Lebens bei uns bleiben und nicht nach einem Jahr wieder gehen müssen, weil wir es nicht anständig reiten können und keinen passenden Sattel finden. Eure Begleitung kann sehen, ob ihr euch auf dem Pferderücken wohlfühlt oder ängstlich und steif seid.
Lasst euch von eurer Begleitung beim Reiten filmen. Die Videos helfen, im Anschluss selbst objektiv zu erkennen, ob ihr mit dem Pferd gut harmoniert habt oder nicht. Gefällt euch das Pferd? Gefallt ihr euch selbst auf dem Pferd? Harmoniert ihr mit der Größe des Pferdes oder wirkt es unproportional? Darüber kann ein Video von eurem Proberitt Aufschluss geben.
Außerdem denkt eure Begleitung vielleicht an Punkte, die euch nicht einfallen. Denn eins solltet ihr beim Probereiten unbedingt machen: Fragen stellen!
- Wo kommt das Pferd her (wenn der Verkäufer nicht auch der Züchter ist)?
- Wer hat das Pferd ausgebildet?
- Hatte das Pferd schon irgendwelche Krankheiten?
- Gab es Unfälle?
- Hat das Pferd andere schlechte Erfahrungen gemacht und Angst vor bestimmten Dingen?
- Wie verhält es sich in der Herde?
- Was frisst das Pferd?
- Wie verhält es sich im Gelände?
- Hat das Pferd Angst vorm Tierarzt?
- Hat das Pferd Angst vor dem Hufschmied?
- Welchen Beschlag hat es?
- Lässt es sich entspannt einsprühen?
- Kennt das Pferd Autos und begegnet ihnen entspannt?
- Geht es willig in den Hänger?
Auch solltet ihr einen Blick in den Equidenpass werfen. Dort sind alle wichtigen Informationen drin: das Alter, die Abzeichen, die Lebensnummer, die Abstammung sowie die Impfdaten. Ein nicht gepflegter Pferdepass macht keinen guten Eindruck!
Am besten ist es, wenn ihr das Pferd selbst holen und fertig machen dürft. So seht ihr, wie es auf euch reagiert: Rennt es weg, wenn ihr mit dem Halfter kommt? Dann hat es vielleicht bisher nicht die allerbesten Trainingserfahrungen gesammelt und gelernt, es lohnt sich wegzulaufen, um der unangenehmen Trainingssituation zu entkommen – darüber verraten wir euch mehr in unserer Reihe zum Lernverhalten des Pferdes. Ihr bekommt ein objektiveres Bild und könnt euch einen besseren Eindruck verschaffen. Steht es entspannt am Putzplatz? Lässt es sich überall anfassen und putzen? Hat es vielleicht Rückenschmerzen und zuckt zusammen, wenn ihr es am Rücken putzt? Dies sollte euch gemeinsam mit der Optik des Rückens ein erstes Warnsignal sein.
Lasst euch das Pferd zuerst vom aktuellen Besitzer einmal vorreiten. Dann seht ihr, wie es geritten wird und wie es sich unter dem Reiter bewegt. Unser Tipp auch hier: Filmt das Vorreiten (aber fragt vorher um Erlaubnis). Dann könnt ihr es mit eurem Ritt vergleichen.
Während des Probereitens solltet ihr immer wieder in euch gehen und euch fragen, ob ihr euch grad wohl und sicher fühlt oder ob ihr am liebsten nur Schritt reiten und schnell wieder absteigen möchtet. Traut ihr euch alles – auch Pass und Galopp? Kommt ihr mit euren Hilfen durch? Könnt ihr ein Schulterherein reiten? Hierbei ist es egal, ob euch der Verkäufer erzählt, wie viel Potential in eurem Pferd steckt und wie toll es in der Zukunft werden kann. Denn nicht jeder ist ein Profi und kann das rausreiten, was der Profi verspricht. Das Pferd sollte euch stattdessen JETZT gefallen. Ihr sollt happy sein, auch wenn die Entwicklung zunächst auf dem gleichen Stand bleibt, womit ihn vielen Fällen schon viel erreicht ist. Was nicht selten eintritt, aber auch ganz normal ist, ist sogar eine (vorübergehende) Verschlechterung des Pferdes.
Bewertet bei all dem nicht nur das Pferd, sondern auch die Beziehung zum Verkäufer: Könnt ihr alle Fragen stellen und bekommt willige Antworten? Könnt ihr euch gut unterhalten oder stimmt die Chemie nicht? Ein gutes Bauchgefühl ist immens wichtig. Ein seriöser Verkäufer beantwortet beim Pferdekauf alle Fragen und kann euch auch später bei möglichen Problemen den ein oder anderen Tipp geben – schließlich kennt er das Pferd (in der Regel) besser als ihr.
Muss ich das Pferd sofort kaufen?
Der Proberitt war gut, das Pferd hat euch gefallen. Nun ist die Frage: sofort kaufen? Auch wenn der Verkäufer drängt und sagt, dass noch weitere Interessenten da sind: Brecht den Pferdekauf nicht übers Knie, sondern fahrt erst einmal nach Hause und schlaft eine Nacht drüber. Und wenn ihr euch dann noch immer sicher seid, dass es genau dieses Pferd sein soll, sagt zu.
Im besten Fall kannst du einen zweiten Besichtigungstermin vereinbaren und das Pferd noch einmal im Gelände reiten, um dich endgültig zu entscheiden.
Ist eine Ankaufsuntersuchung wichtig?
Ja, unbedingt! Wir empfehlen euch dringend, dass ihr auf keinen Fall auf die Ankaufsuntersuchung verzichtet. Dabei beurteilt ein Tierarzt den Gesundheitszustand des Pferdes und schaut sich an, ob alles in Ordnung ist oder ob euer Traumpferd möglicherweise lahmt oder Probleme mit den Atemwegen hat und immer mal wieder hustet, was euch der Verkäufer bisher verschwiegen hat.
Habt ihr euer Traumpferd bereits gefunden? Welche Hürden musstet ihr dabei überwinden und welche Tipps habt ihr zum Pferdekauf?