Die Auswahl an Sattelunterlagen ist groß: Sie reicht von klassischer Satteldecke und Schabracke hin zu Sattelpads in sämtlichen Varianten, vom Lammfellpad zum Antirutsch- und Gelpad, wahlweise sogar mit Einschubtaschen für weitere Kissen. Doch welche Unterlage ist nun die beste für mein Pferd? Wir stellen euch die verschiedenen Sattelunterlagen vor und beleuchten die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Autorin: Karolina Kardel, 360 Grad Pferd
Satteldecke und Schabracke
Eine Satteldecke oder eine Schabracke haben vor allem die Aufgabe, den Sattel zu schonen und ihn vor Schweiß und Schmutz zu schonen. Hierzu ist es wichtig, dass das Material, aus dem die Satteldecke ist, Schweiß gut aufnimmt und verhindert, dass sich die Hitze unter dem Sattel staut. Eine schweißnasse Sattellage nach dem Reiten ist schnell die Ursache für Auskühlung und damit Verspannungen der Rückenmuskulatur. Auch darf die Satteldecke am Widerrist nicht zu eng aufliegen oder aus einem so leichten Material sein, dass sie unter dem Sattel Falten schlägt.
Satteldecke und Schabracke unterscheiden sich im Übrigen durch ihre Form: Während eine Satteldecke die Form eines klassischen Sattels hat, ist die Schabracke meist rechteckig und zeigt mehr Stoff.
Für unsere Islandpferde sind Schabracken aber häufig zu groß, sie verhindern u.U. eine präzise Gertenhilfe. Deswegen haben wir uns beim Design unserer Satteldecke an gängigen Isländersätteln orientiert.
Satteldecken gibt es in vielen verschiedenen Designs und Farben, mit ihnen kann man sein Pferd modisch ausstatten und seiner Freude am Stylen freien Lauf lassen.
Satteldecke vs. Sattelpad
Im Unterschied zu einer Satteldecke hat ein Sattelpad primär das Ziel, den Pferderücken zu schonen und den Druck des Sattels besser verteilen. Denn je weniger der Sattel auf die Rückenmuskeln des Pferdes drückt, desto besser. Das klingt erstmal ganz gut. Aber halten sie auch, was sie versprechen?
Gelpads
Sattelpads mit Gel befüllt fühlen sich ziemlich weich an und man könnte meinen, dass dies sicherlich auch für das Pferd sehr angenehm ist. Kommt aber auf das weiche Gelpad noch ein Sattel, passiert es leicht, dass sich das Gelpad verschiebt und Druckstellen entstehen. Hinzu kommt, dass ein solches Pad in der Regel nicht wirklich schweißabsorbierend ist und sich die Wärme darunter staut. Auch rutschen viele Sättel auf den Pads vermehrt nach vorne.
Lammfellpads
Anders als ein gelgefülltes Sattelpad ist ein Lammfellpad schweißabsorbierend. Ist das Lammfell dann noch medizinisch gegerbt, hat es eine anti-allergene Wirkung und ist für ganz empfindliche Pferde optimal geeignet.
Doch ein Lammfellpad ist meist ziemlich wuchtig. Wird dies bei der Sattelanpassung nicht berücksichtigt, schont das gutgemeinte Pad den Rücken nicht, sondern sorgt im Gegenteil dafür, dass der eigentlich passende Sattel nicht mehr passt und dem Pferd unangenehm drückt. Am Ende kann ein gutgemeintes Pad dazu führen, dass wichtige Muskeln atrophieren, weil der Sattel permanent drückt, da durch das dicke Pad die Kammer zu eng ist. Auch kann es sein, dass das Pad kleiner ist als die Auflagefläche des Sattels und auf diese Weise Druckspitzen entstehen. Es ist also wichtig, dass ihr euer dickes Sattelpad bei der Sattelanpassung immer dabeihabt und der Sattel entsprechend dem Pad angepasst wird.
Anti-Rutsch-Pads
Lange Zeit war es bei den Islandpferdereitern angesagt, mit einem Sattelpad aus Moosgummi zu reiten. Dieses Pad wird unter den Sattel direkt auf den Pferderücken gelegt und soll so verhindern, dass der Sattel nach vorne rutscht – daher auch der Name, Anti-Rutsch.
Das Problem dabei: Ein solches Pad braucht man nur, wenn man seinen nicht passenden Sattel kaschieren möchte. Hier solltet ihr besser den Sattel anpassen, statt auf eine solche Lösung zurückgreifen. Denn wird der (nicht passende) Sattel nach vorne gezogen und durch das Pad am Rutschen verhindert, ziept es dem Pferd ziemlich am Fell. Ihr könnt das ja selbst mal ausprobieren. Außerdem staut sich auch unter einem solchen Pad die Wärme und der Schweiß wird nicht absorbiert. Vorsicht, ein nasser Rücken wird schnell zum kalten Rücken mit verspannter Muskulatur!
Wir sind #teamsatteldecke
Wir vom Sportsfreund-Team sind große Fans von Satteldecken. Und zwar aus folgenden Gründen:
Sattelpads sind nur zur kurzfristigen Korrektur sinnvoll Sattelpads sollen zwar den Rücken des Pferdes schonen, sie sind jedoch nicht für den langfristigen und dauerhaften Einsatz gedacht und häufig nur dann erforderlich, wenn der Sattel nicht richtig passt oder wenn die Polster des Sattels so hart sind, dass die vorhandene Druckdämpfung nicht ausreicht. Auch können sie zur Korrektur dienen, wenn die Rückenmuskulatur des Pferdes nicht vorhanden ist und aufgebaut werden muss.
Wir finden allerdings, dass hier in erster Linie an der Stellschraube Sattel gedreht werden muss. Ein passender Sattel sollte das A und O sein – schließlich gehen wir auch nicht mit Turnschuhen joggen, die uns zu groß oder klein sind.
Ein Sattelpad beeinflusst die Sattelpassform negativ
Eine dicke Polsterung unter dem Sattel beeinflusst seine Passform immer negativ, indem sie die Kammerweite verkleinert und – je nach Modell – den Wirbelkanal verengt. Auch kann es passieren, dass ein Sattelpad – je nach Größe – den Druck, der normalerweise auf der gesamten Auflagefläche des Sattels verteilt ist, auf eine kleinere Auflagefläche verteilt, was bei unseren eh schon kurzen Islandpferden kontraproduktiv ist.
Sattelpad hat Einfluss auf unseren Sitz und die Hilfengebung
Hinzu kommt, dass die Dämpfung des Pads auch unsere Hilfengebung abschwächt, sodass die durch unseren Reitersitz gegebenen Gewichtshilfen nur schwammig ankommen. Auch vergrößert ein dickes Pad den Abstand zwischen uns und dem Pferderücken, was es uns erschwert zu spüren, ob unser Pferd reell über den Rücken läuft und ihn anhebt.
Und zu guter Letzt verändern insbesondere Korrekturpads unseren Reitersitz enorm und sorgen in den allermeisten Fällen dafür, dass wir in unserem Becken abkippen und aus der Balance geraten und deswegen nicht mehr locker mitschwingen und die Bewegung unseres Pferdes von hinten nach vorne durchlassen können.
Pro Satteldecke – pro Schurwolle
Deswegen sind wir vom Sportsfreund-Team auch so große Fans von Satteldecken und haben mit der ersten Satteldecke aus 100% Schurwolle alle positiven Eigenschaften einer Sattelunterlage vereint. Unverwüstlicher bayerischer Loden mit einer Wattierung aus lavalan®, dem besten Wollvlies aus heimischer Produktion, garantiert eine 100% pferdefreundliche Satteldecke. Sie absorbiert den Schweiß, wirkt antibakteriell und sorgt für ein gesundes Mikroklima zwischen Sattel und Pferd. Wolle aktiviert die Blutzirkulation und wirkt entspannend auf Muskulatur und Bindegewebe.
Der anatomische Schnitt sorgt für einen freien Wirbelsäulenkanal und passt unter alle gängigen Sättel. Die rutschhemmende Steppung sorgt für einen sicheren Sitz, während sich das natürliche Material perfekt an jede Körperform anschmiegt. Die voluminöse Füllung wirkt druckausgleichend und stoßdämpfend.
Wolle ist von Natur aus schmutzabweisend, in der Regel genügt Ausbürsten und Lüften. Wenn nötig, ist die Decke aber auch maschinenwaschbar.
Außerdem ist sie – typisch Sportsfreund – ein echter Hingucker und gibt Dir die Möglichkeit, Dich über Farbe und hochwertiges Material modisch auszudrücken. Hier geht’s direkt zum Produkt.
Mit welcher Sattelunterlage reitet ihr und warum? Hinterlasst uns gern einen Kommentar!