Silvia Ochsenreiter-Egli ist auf Hafnersholt in Bayern zuhause und von klein auf den Islandpferden verbunden. Die Schweizer Reiterin des Jahres 2018 ist Mitglied des eidgenössischen Nationalkaders. Sie gehört zum #Teamsportsfreund und wird von uns gesponsert.
Autorin: Veronika Conen, CEO Sportsfreund-Studios
Liebe Silvia,
stell dich und deine Pferde doch einmal kurz vor:
Wo kommst du her, wie lange reitest du schon?
Ich komme aus dem schönen Westallgäu und reite seit meinem siebten Lebensjahr (geboren bin ich 1976)
Wer war dein erstes Pferd?
Sie hieß Katla vom Schnasberg und war eine kleine, stolze und sehr eigensinnige Stute mit viel Tölt und noch mehr Pass. Oft entschied Katla, wie lange unsere Ausritte dauerten und nicht selten flitzte sie querfeldein nach Hause.
Wer sind heute Deine Pferde?
Heute habe ich über 20 Islandpferde. Auf Turnieren sieht man mich in den letzten Jahren mit Heljar frá Stóra-Hofi. Kamban frá Útnyrðingsstöðum und Bríet frá Húsavík sind meine Zukunftspferd.
Was bedeutet dir die Arbeit mit den Pferden?
Ein (mein) Pferd ist in erster Linie mein Freund und Partner, dem ich respektvoll begegne und dessen natürliche Würde und Schönheit ich bewundere. Pferde sind ein großer Teil meines Berufs- und Privatlebens. Sie helfen mir täglich dabei, im Hier und Jetzt zu leben und meine eigenen Bedürfnisse nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen.
Welche Ziele verfolgst du mit deinen Pferden?
Gerne möchte ich mich noch viele Jahre nicht nur auf sportlicher Ebene weiterentwickeln, sondern auch bei der Ausbildung meiner Jungpferde weiterhin eine gute und fundierte Arbeit leisten. Das Vertrauen und die Gesundheit meiner Pferde sind mir sehr wichtig, deswegen bilde ich mich regelmäßig weiter und hoffe, auch in Zukunft meinen und den mir anvertrauten Pferden ein guter Partner zu sein.
Was macht für dich ein gutes Training aus?
Respekt, Vertrauen, Geduld, Konsequenz, Freude am Miteinander, Leichtigkeit und Harmonie.
Wie baust du dein Training auf, hast du immer einen Plan im Kopf?
Das langfristige Training, also den Aufbau eines Pferdes über Wochen, Monate und Jahre plane ich sehr genau und nach trainingsphysiologischen Gesichtspunkten. Das tägliche Training gestalte ich oft sehr individuell nach Tagesform, Wetter, Jahreszeit und Gefühl.
Hast du Vorbilder?
Jeden, der mit Liebe, Fleiß, Ehrlichkeit und Geduld seine Träume verwirklicht und Ziele verfolgt.
Welches Pferd würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Ich habe zu vielen Pferden eine spezielle Verbindung und es gibt einige, die ich gerne auf der Insel um mich hätte. Mit Blivar von Birkenlund, der seit Fohlenalter in unserem Besitz steht und es bis zum Deutschen Meister und Vizeweltmeister brachte, verbindet mich sehr viel. Er war einer meiner größten Lehrmeister und ist mit seinen 28 Jahren immer noch ein fittes und stolzes Pferd. Er hätte sich die Ruhe der Insel auf jeden Fall verdient.
Welchen Geheimtipp kannst du unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Versucht nicht, einen Reiter oder Trainer zu kopieren, den ihr bewundert, sondern nehmt eure Pferde als größte Vorbilder und Lehrmeister. Seid geduldig und gebt niemals auf.