5 Facts rund um den Fellwechsel beim Pferd

Zwei Islandpferde im Schnee

Zweimal im Jahr dreht sich bei vielen Pferdebesitzern alles um ein Thema: den Fellwechsel. Die wohl beliebteste Frage an jedem Stall ist dann: Haart dein Pferd auch schon? Wir haben für dich 5 wichtige Facts rund um den Fellwechsel beim Pferd, die du wissen solltest!

 Autorin: Karolina Kardel, 360 Grad Pferd

Fact 1: Der Fellwechsel richtet sich nicht nach der Temperatur

Ein Gerücht, dass sich in Bezug auf den Fellwechsel unter Pferdebesitzern hartnäckig hält, ist, dass der Fellwechsel abhängig ist von der Temperatur. Die Temperatur spielt zwar auch eine Rolle, der Fellwechsel wird aber vor allem von der Tageslichtlänge ausgelöst.

Foto von: VI Photography / Irene Pritzl

Die Zirbeldrüse des Pferdes registriert die Tageslichtlänge und informiert den Körper darüber, dass es Zeit für den nächsten Fellwechsel ist, weil die Tage entweder kürzer oder länger werden. Die Zirbeldrüse produziert das Hormon Melatonin, das auch als Schlafhormon bekannt ist. Werden die Tage kürzer, produziert der Körper mehr Melatonin, sobald die Tage wieder länger werden, wird auch die Melatoninausschüttung reduziert. Der Organismus erfährt auf diese Weise, dass das Winterfell abgeworfen – oder produziert werden muss.

Fact 2 Die Temperatur bestimmt, wie das Fell aussieht

Die Temperatur spielt, wie schon gesagt, beim Fellwechsel eine untergeordnete Rolle. Sie bestimmt nicht den Zeitpunkt des Fellwechsels, sie bestimmt aber die Geschwindigkeit des Fellwechsels und die Länge und Dichte des Fells. Gibt es einen Kälteeinbruch, gerät der Fellwechsel vom Winter- zum Sommerfell ins Stocken.

Außerdem haben Pferde, die in einer warmen Box stehen, ein weniger dichtes Fell als beispielsweise ein Islandpferd, das bei Wind und Wetter im Offenstall lebt.

Fact 3: Das Pferd hat drei verschiedene Arten von Haar

Jedes Pferd verfügt über drei verschiedene Haararten: bleibendes Haar, temporäres Haar und Tasthaar. Doch nicht alle Haare sind vom Fellwechsel betroffen.

Zum bleibenden Haar gehören die Mähne, der Schweif und die Wimpern. Das Tasthaar, das bei jedem Pferd an den Augen und an den Nüstern wächst, hilft dem Pferd die Entfernung zwischen dem Maul und einem Objekt abzuschätzen. Es hilft dem Pferd dabei, etwas zu finden – beispielsweise Futter.

Das temporäre Haar ist das Haar, das vom Fellwechsel betroffen ist. Es besteht aus längeren Leithaaren und feinen, dichten Unterhaaren. Diese Haare haben einen Lebenszyklus, der aus drei Phasen besteht: Wachstumsphase, Übergangsphase und Ruhephase.

Währen der Wachstumsphase bildet der Haarfollikel neue Zellen. Ist die endgültige Länge erreicht, endet das Wachstum. Im nächsten Wachstumszyklus wird die alte Haarwurzel aus dem Haarbalg gedrückt, um Platz für das neue Haar zu machen. Dies ist der Fellwechsel.

Fact 4: Der Fellwechsel ist ein echter Kraftakt

Jeder Fellwechsel ist für dein Pferd ein echter Kraftakt. Besonders anstrengend ist aber der Wechsel vom Winter- zum Sommerfell – auch wenn man meinen würde, dass es eher andersherum ist. Dies liegt vor allem daran, dass die Pferde im Winter, wo sie nicht auf der Weide stehen und nur Zugang zum Raufutter haben, weniger Mineralstoffe und Vitamine aufnehmen.

Im Fellwechsel haben Pferde einen gesteigerten Energiebedarf und benötigen vermehrt Eiweiß und Nährstoffe. Wenn nicht ausreichend Nährstoffe vorhanden sind, geht dies mit einer Schwächung des Immunsystems und einer höheren Anfälligkeit für Infekte, beispielsweise Husten, einher. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass du vor allem in der nass-kalten Jahreszeit dein nach dem Reiten noch warmes und nassgeschwitztes Pferd nicht einfach wieder auf den Paddock stellst, sondern es zunächst mit einer Abschwitzdecke ordentlich trocknen lässt. Mit unseren Abschwitzdecken profitieren du und dein Pferd besonders, denn wir haben beim Schnitt darauf geachtet, dass sie hochgeschlossen ist und an der Brust doppelt anliegt. Das schützt nicht nur den empfindlichen Bereich der Brust vor kalter Zugluft und verhindert, dass dein nassgeschwitztes Pferd zu frieren beginnt, sondern es sorgt auch dafür, dass besonders viel Feuchtigkeit nach außen transportiert werden kann.

Sollte dein Pferd im Fellwechsel zu einem Nährstoffmangel neigen, kannst du es gezielt und bedarfsgerecht unterstützen. Wichtige Mineralien, die dein Pferd vermehrt für den Fellwechsel benötigt, sind Zink, Kupfer, Schwefel und Selen. Insbesondere Zink ist maßgeblich an der Bildung von Keratin beteiligt und fördert die Zellteilung sowie das Wachstum von Haaren und Haarwurzeln. Ob dein Pferd zusätzliche Mineralien benötigt, kann dir ein Blutbild sagen. Möchtest du dein Pferd natürlich unterstützen, bietet sich beispielsweise die Fütterung von Leinsamen an, weil diese viel Ballaststoffe, Eiweiß, Selen und Omega 3 enthalten, dem Magen-Darm-Trakt gut tun und das Immunsystem stärken.

Fact 5: Ausgiebiges Putzen während des Fellwechsels tut gut

Im Fellwechsel leiden viele Pferde an Juckreiz, denn die ausfallenden, losen Haare und die vielen Schuppen, die durch die abgestorbene Haut der ausfallenden Haare entstehen, jucken einfach. Deswegen ist ausgiebiges Putzen während des Fellwechsels so wichtig. Damit entfernst du die losen Haare und Hautschuppen. Putztzeug gibt es bei unserem Partner SigMoLine. Außerdem ist das Putzen durchblutungsanregend und das wiederum fördert den Fellwechsel, weil es zu einer besseren Stoffwechseltätigkeit und so zu einer besseren Nährstoffversorgung von Haut und Haar führt. Am Ende kommt das ausgiebige Putzen übrigens auch deiner Abschwitzdecke (und deiner Waschmaschine) zugute, denn Abschwitzdecken sind, wie wohl jeder Pferdebesitzer weiß, wahre Haarmagneten…

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